Heldenstarker Eltern-Kind-Tagesworkshop im Mehrgenerationenhaus

Wut, Traurigkeit und Ärger sind Gefühle, die wir alle kennen und insbesondere Kinder haben ihre eigene Art damit umzugehen, wenn ihnen zum Beispiel etwas weggenommen wird, sie jemand beleidigt und im schlimmsten Fall Gewalt anwendet.Im Heldenstarken Eltern-Kind-Tagesworkshop, den Aline Fink (Resilenztrainerin sowie Kinder- undi Jugendcoach) im Mehrgenerationenhaus geleitet hat, lernten Eltern und Kinder mit welchen Strategien und Lösungen man Beleidigungen und Provokationen entgegentreten und mutig und selbstsicher werden kann.


Aline Fink als gemeines Kind Lissy, das einem Mädchen seine Kappe weggenommen hat.

Dabei wurde mit den Stärken der Kinder gearbeitet und versucht auf die Gefühle zu hören und gelernt die Superheldenkraft zu wecken. Weiterhin wurde trainiert wie man reagieren kann, wenn jemand Gewalt androht und wo man sich Hilfe holen kann. Zum Selbstbehauptungs- und Resilienztraining Anfang Mai waren vier Mütter mit fünf Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren gekommen. Bei den Alltags nahen Übungen schlüpfte Aline Fink immer wieder in die Rolle des gemeinen Kindes Lissy, das die Kinder beleidigt, ihnen etwas weggenommen hat, verführen wollte gefährliche Dinge zu tun und auch am Ende mit Gewalt gedroht hat.

So zum Beispiel, wenn eine Kappe weggenommen wurde. Wichtig sei es hier ruhig und klar zu sein und sich im Notfall Hilfe bei Eltern oder Erziehern zu holen. Dabei wurden die Situationen intensiv nach besprochen und gemeinsam überlegt, was hinter dem gemeinen Verhalten steckt, welche Reaktionen der Kinder ungünstig sind und warum und wie man es besser machen kann, damit die Kinder sich nicht verletzt fühlen und die Sachen wieder bekommen.

Dabei gilt es Gefahren richtig einzuschätzen und abzuwägen was wichtiger ist – die Kappe oder die Gesundheit. Das ist dann der Fall, wenn der andere laut und deutlich ausgesprochene „Gib mir die Kappe zurück“ nicht akzeptiert und damit droht zum Beispiel in den Bauch zu boxen oder zu schlagen. Hier gilt natürlich sich sofort Unterstützung zu holen und dabei die komplette Geschichte zu erzählen. Doch nicht nur die Wortwahl ist wichtig, denn auch das Auftreten mit Füßen auseinander, Schulter gerade und dem anderen in die Augen schauen, macht Entschlossenheit deutlich. Neben den Rollenspielen, zu denen auch einen Blindenspaziergang von Eltern und Kindern gehörte sowie eine Farbmeditation mit den Farben des Regenbogens, bastelten sich die Kinder einen Gefühlskompass mit den guten und schlechten Gefühlen.

Hier wurde mit den Farben rot und grün symbolisiert wie die Gefühlslage des Kindes gerade ist und wie er eine gute Hilfe für die Eltern ist, die Gefühle des Kindes gut einschätzen zu können. Rot steht dabei zum Beispiel für Wut und grün für gute Laune. Ein Merksatz der sowohl für Eltern als auch Kinder ganz große Bedeutung hat ist: „Ich höre auf meine Gefühle, denn sie zeigen mir den Weg wie ein Kompass“. Zum Ende der Veranstaltung, in der die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern viel gelernt haben für einen harmonischen Familienalltag und eine selbstbestimmte und glückliche Zukunft in Kindergarten und Schule gab es eine Urkunde für die Kinder.

Die Rückmeldung der Eltern war durchweg positiv. Sie haben gelernt wie das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt werden und das Entdecken der inneren Stärke positive Einflüsse auf das Verhalten hat. Außerdem können sie die gelernten Übungen gut in den Familienalltag integrieren.