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Vortrag im Mehrgenerationenhaus zum Thema Altern und Wohnen im Quartier – Mobilität und Verbundenheit als Bedingungen für Wohlbefinden


Ältere Menschen leben am liebsten in den eigenen vier Wänden und dem Umzug geht ein mehrjähriger Entscheidungsprozess voran. So eine der Aussagen des Psychologen Prof. Dr. Frank Oswald, der den Arbeitsbereich Interdisziplinäre Alternswissenschaft am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt leitet.

Professor Oswald

Prof. Dr. Frank Oswald berichtete Im Mehrgenerationenhaus von seinen Forschungen im Arbeitsbereich der Interdisziplinären Alternswissenschaft

Der demografische Wandel ist eine globale Herausforderung. Aber was ist eigentlich alt? Viele Menschen würden sich gar nicht im dritten Alter fühlen. Von Ursula Lehr wird Altern als Prozess mit Entwicklungspotentialen gesehen - eine gestaltbare Phase des Lebens. „Die aber geprägt ist von einer Gleichzeitigkeit von Einbußen“, so Oswald. Was nun die Wohnsituation im Alter angeht, so wies der Referent auf die Lebenskomponente hin und dass die Bindung an die Wohnung Wohlbefinden impliziert.

Der Mensch brauche, um überhaupt leben zu können, einen Bereich der Geborgenheit. Nehme man ihm sein Haus oder vorsichtiger, den Frieden seiner Wohnung – so sei auch die innere Zersetzung des Menschen unausweichlich. Sowohl die Nähe der Verwandtschaft als auch die Nachbarschaft spielen in puncto Wohnen eine große Rolle und die Umgebung mit einer gewissen Infrastruktur, die gut zu erreichen ist, denn zwei Drittel der Aktivitäten fänden im Umkreis von fünf Kilometern statt, wie sich aus Forschungen ergeben habe. Was alternative Wohnformen angehe, so seien vielfältig und unstandardisiert und nicht normiert. Allerdings sieht Oswald hier ein großes Zukunftspotential. Zum Thema „Betreutes Wohnen“ äußerte er sich dahingehend, dass dies nicht gebaut, sondern organisiert werden müsse.

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