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Konzert mit dem Gitarristen Biber Herrmann im Mehrgenerationenhaus – Folk und Blues begeisterte 40 Gäste


Poetische Balladen gepaart mit virtuoser Gitarrenmusik und der rauchigen Stimme – rund 40 Freunde von Folk und Blues erlebten im Mehrgenerationenhaus mit dem Gitarristen und Songwriter Biber Herrmann und Songs seiner "Grounded Tour" einen ganz besonderen Abend.

Bieber Hermann im Mehrgenerationenhaus

Der Gitarrist Biber Herrmann gastierte im Mehrgeneratinenhaus mit Songs seiner "Grounded Tour".

Zu jedem Titel hatte er eine Geschichte, sei es mit dem Blues zur Arbeit auf "Maggies Farm", die er mit der höllischen Arbeit im Weinberg verglich, die er selbst in der Winzerausbildung im Rheingau verrichtet hat. "Der Blues stammt von den Schwarzen aus den zwanziger Jahren in Amerika, die an die Sklaverei erinnerten.

Und wer im Höllenberg Unkraut gehackt hat, der weiß was Sklaverei ist". Mit über 100 Konzerten gehört Biber Herrmann zum festen Kern der europäischen Gitarrenszene. Der verstorbene Konzertveranstalter Fritz Rau bezeichnete ihn als "Real soul brother". Ob mit den Händen und Fingern an der Gitarre, den Füßen und der Mundharmonika dazu - Biber Herrmann zauberte und zog nicht nur mit "Got my Mojo Working" die Besucher in den Bann.

Die Liebe zum Blues drückte sich im "Good morning Blues" aus. Auch eine Nonne hatte es ihm angetan und so entstand der Song "Sweet Nun". "Come one sweet nun, give me a sun". "Biber Herrmann gelingt es mit seiner Musik Geschichten zu erzählen und sie vermitteln den Drang, dem eigenen Traum zu folgen. Das passt sehr gut ins Mehrgenerationenhaus", so sie stellvertretende Leiterin des Diakonischen Werkes Stefanie Limberg. Sie und viele andere schnippten mit und wippten mit den Füßen im Takt zu"I will find you", einem Song, der einer Begegnung mit Eric Burdon voraus ging. Seinen Träumen treu bleiben – schöner als mit dem "Rainbow walker" kann man es kaum ausdrücken.

Inspirationen hat der Musiker viele, sei es der Trennungsschmerz, die Nonne, aber auch der Klang, oder besser der Krach einer Kettensäge kann zu besonderen Tönen verleiten. Man höre und staune! Das dabei nicht ein Liebeslied entstanden ist verwundert nicht. "Rain of love" handelt von dem Krieg und zwar den privaten Auseinandersetzungen. Mit "Leaving Town Blues" verabschiedete sich der Musiker, dem der Wehrheimer und gebürtige Rheingauer Friedhelm Ohl die ersten Gitarrengriffe beigebracht hat. Viel Applaus bekam der Musiker, der nicht nur toll Gitarre spielen und singen kann, sondern ein ebenso guter Geschichtenerzähler ist. "Es ist schön, dass ich hier im Mehrgenerationenhaus meine individuelle und unangepasste Nischenmusik präsentieren konnte", so Biber Herrmann. Und mit Augenzwinkern "Möge Wehrheim auch weiterhin das kleine gallische Dorf bleiben, das Widerstand leistet"

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